Sonntag, 23. März 2014

Chinarosen

Es ist doch erstaunlich, was die Chinesen alles bei Ebay oder Amazon verkaufen: So werden beispielsweise Rosensamen von blauen oder schwarzen Rosen angeboten - für wenige EUROs.


Natürlich weiß man, dass es keine reinen blauen oder schwarzen Rosen gibt (das ist genetisch bedingt, da die Erbinformationen für den blauen Farbanteil im selben Bereich sitzt, wo die rote Farbe zu finden ist und daher alle blauen Rosen eher violett aussehen), aber dennoch ist das schon ein faszinierender Gedanke. 
Angeblich sollen es japanische Gentechniker geschafft haben, das rot-Gen zu deaktivieren und eine rein blaue Rose damit geschaffen haben. Ob es die schon bis zu Ebay geschafft hat, wage ich zu bezweifeln. 
Spasseshalber bestellte sich mein Vater letztes Jahr ein paar dieser Rosensamen und säte sie aus. 
Es keimte tatsächlich eine ganze Reihe dieser Samen und es waren auch tatsächlich Rosen. Nur blühten sie bisher noch nicht, also ließ sich noch nicht überprüfen, ob die Auszeichnung "blaue Rose" oder "schwarze Rose" korrekt waren.
Angeblich schwarze Rose
Den Winter haben sie bereits überstanden, und auch wenn uns die Farbe vielleicht noch enttäuschen mag - die Frosthärte ist schon einmal beeindruckend. Vielleicht eine gute Basis, um damit weiter zu züchten und auch ein paar Kreuzungsversuche damit zu machen...

Wir sind gespannt, wie sie sich entwickeln werden...

Samstag, 22. März 2014

Topfrosen

Manche Supermärkte verramschen ihre B-Ware zu niedrigsten Preisen. Gerade nicht mehr so schön aussehende Blumen und Pflanzen werden von Otto Normalkäufer nicht mehr gekauft, also werden sie entweder entsorgt oder billig als Sonderposten angeboten.
So standen bei Kaufland vor einiger Zeit ein paar Mini-Topfrosen, die schon seit längerem kein Gießwasser mehr gesehen hatten und - völlig zurecht - ihre Köpfe hängen ließen. 
Ich erbarmte mich, so eine mitzunehmen obwohl es bei uns nicht an Rosen mangelt und Topfrosen meistens keine gute Dauerhaltbarkeit haben. Trotzdem tat mir dieses Röschen Leid und ich erstand es für gerade einmal 10 Cent. Mehr konnte ich neben meinen Einkäufen leider nicht auf dem Motorroller mitnehmen, sonst hätte ich sicher alle gekauft.
Die 0,10 EUR - Topfrose

Zuhause bekam sie dann erst einmal eine komplette Wässerung und jetzt hat sie Zeit, sich zu erholen. Die Blüten bis auf eine habe ich entfernt, da sie ihr nur unnötig Kraft rauben würde. Außerdem habe ich sie in einen größeren Topf gepflanzt - samt Ballen - da sie in ihrem 5cm-Container längst den gesamten Boden durchwurzelt hatte. Sie hat nun einen sonnigen Platz im Gewächshaus bekommen.

Nach dem Umtopfen im Gewächshaus. Davor steht der alte, viel zu kleine Topf.

Topfrosen, wie man sie gerne geschenkt bekommt oder selber verschenkt, sind meistens 3 oder 4 kleine Rosenstecklinge von klein bleibenden Sorten, die oft noch mit Wuchshemmern behandelt werden. So erreicht man diese Minigröße. Sie können zwar eine Weile mit wenig Licht auskommen, aber wohl fühlen sie sich in der Wohnung nicht. Das erkennt man meistens sehr schnell daran, dass sie nach der Blüte kümmern und nicht mehr so recht wachsen wollen. 
In der Wohnung ist es warm, aber dunkel darum ist es für sie um so bitterer: Denn Rosen mögen Sonne und Wasser (aber keine Staunässe), darum sind sie indoor eigentlich fehl am Platze. Das Beste, was man mit so einer Topfrose also anstellen kann ist, sie nach Draußen in einen Topf oder Kübel zu pflanzen (Frost vertragen die Kleinen leider nicht, so dass man sie im Winter kühl und hell lagern sollte).Dort wird man auch sehr schnell feststellen, dass sie doch eine gewisse Größe erreichen, da sie jetzt keinen Wuchshemmer mehr bekommen und sie frei entfalten können. 
Hergestellt werden Topfrosen in großen Mengen in Dänemark. Dort werden sie als Stecklinge - 3 oder 4 pro Topf - gleich in Töpfen gezogen. Sie sind dann wurzelecht und nicht veredelt, was man ja auch schon am Preis feststellen kann, denn man bekommt sie häufig für 2 EUR pro Topf. 

Durch die Herstellung als Stecklinge kann man diese Rosensorten leicht selbst nachziehen. So verwende ich die Triebe, die ich nach der Blüte dann zurückstutze gerne, um selbst Topfrosen daraus zu ziehen. 3-4 Triebe in einen mittelgroßen Topf gesteckt (in Anzuchterde), einen Gefrierbeutel darüber gestülpt und schon kommt die nächste Generation nach. 

So gleicht man leicht die geringe Haltbarkeit dieser Rosen dadurch aus, dass man immer wieder Nachfolgerosen erhält. 

Dennoch gilt: Rosen gehören nach Draußen! Als Alternative zur Fensterbank kann man ja auch mal überlegen, einen Blumenkasten außen vor dem Fenster anzubringen. 

Dann haben beide Spaß: Die Rose und natürlich auch man selbst!

Nach einigen Tagen in meiner Obhut entwickelt sie sich prima, wie man sieht:



Sonntag, 16. März 2014

Nachzügler

Na da schau her: Wollte ich doch gerade die Aussaatkisten aus dem letzten Jahr ausleeren und reinigen, tummeln sich doch tatsächlich noch einige Nachzügler aus dem letzten Jahr und recken ihre gezackten Köpfchen gen Sonne:
Zwei neue Sämlinge (gelbe Pfeile). Die beiden Sprosse ganz links ist Unkraut;-)

Weil ich letztes Jahr zu spät dran war und es schon zu warm für die Aussaat wurde, haben sie einfach eine Saison ausgesetzt und keimen uns zur Freude zur Saison 2014! 

Sämling 2013 / 2014
Typisch für Rosensämlinge ist der gezackte Rand der Keimblätter. Daran kann man meist gut erkennen, dass es sich hierbei um kleine Rosen handelt.

Sonntag, 9. März 2014

Radikalschnitt 2014

Es ist zum Auswachsen: Fatalerweise erwiesen sich die Schlingrosen (Rambler) als besonders fortpflanzungsfreudig in den letzten Jahren. Daher sind bestimmt 60% unserer Rosen im Rosentestbeet also Rambler. Die Folge: Innerhalb von wenigen Wochen bildet sich nach radikalstem Schnitt (der ja notwendig ist, möchte man halbwegs überhaupt wieder in den Rosengarten gelangen) wieder ein Wust von sternförmigen Rosentrieben, die sich ineinander verhaken und einen undurchdringlichen Urwald von Rosen bilden. Denn je mehr man Rosen zurückschneidet, desto stärker wachsen sie nach. 



So haben wir dieses Frühjahr beschlossen, alles noch radikaler herunter zu schneiden und sie endlich voneinander zu trennen (hinterher leben wir wahrscheinlich wie Dornröschen (müsste eigentlich Stachelröschen heißen, denn Rosen haben Stacheln, keine Dornen)). 
Ich denke, als Baumranke machen sich Rambler echt gut, oder um einen Lamellentrennzaun unter Kontrolle zu bekommen (manch einer würde sicher auch gerne seine Rostlaube von Auto unter einer Schlingrose verstecken). 
Traurig ist nur, dass sie durch den Radikalschnitt wohl kaum blühen werden, denn Rambler und Kletterosen bilden am letztjährigen Holz ihre Blütentriebe. Die Blüte dieser Rosen fällt 2014 also aus...
Dennoch muss es sein. 
Als Rosensüchtiger muss man beim Frühjahrsschnitt dann noch widerstehen, die anfallenden (eher: abfallenden - haha) Triebe für die Stecklingsvermehrung zu nutzen, was bisher auch gut klappte  (ja, ich bin schon ein wenig stolz auf uns). 
Nur die noch vorhandenen Hagebutten habe ich zum größten Teil gerettet. Nun überlege ich, was ich damit machen soll!? Es sind ja schon wieder neue Sämlinge in der Pipeline. Da sind wir nicht wirklich lernfähig: Auch wenn wir eigentlich gar keinen Platz mehr für neue Sorten haben, säen wir doch wieder jedes Frühjahr neue aus...

Möchte es noch jemand versuchen, Ramblerrosen auszusäen? Die müssten dann jetzt aber schleunigst noch ausgesät werden, denn eigentlich ist es schon zu spät dafür. Falls jemand Interesse hat, dann melde Dich bei mir per Email (Postadresse darin nicht vergessen) und schicke Euch die Rosensaat per Post zu. Aber bedenkt, dass es Ramblerrosen sind!